Und manche haben ein großes Herz und spenden für ein Stückchen Menschlichkeit….
Guten Morgen am Mittwoch um 10! am 28. September 2022
„Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die Einen Schutzmauern,
die Anderen bauen Windmühlen.“(Chinesische Weisheit)
Und manche haben ein großes Herz und spenden für ein Stückchen Menschlichkeit….
Dafür heute mein Danke:
Es geht um Amanullahs Reise, um seine Frau, seine Familie nach 10 Jahren fluchtbedingter Trennung zu treffen.
Ein Prozess, der durch Höhen und Tiefen verlief, mit SteilStücken, an AbGründen entlang –
eine essentielle BeWegung, gegangen mit viel Liebe und Zuversicht.
Es ist so weit, Amanullah ist wieder heil und stabil hier angekommen.
So konnte er jetzt ein bisschen von seinem Aufenthalt in Maasha im Iran erzählen, mit teilen.
Es war eine spannende, bewegende Zeit für ihn, seine Liebste und für seine Familie!
In der Zeit der Vorbereitung der Reise, als wir den SpendenAufruf verfasst haben,
war ganz klar, dass er sich bald hier melden und Fotos schicken würde –
und, wie ich vermutet hatte, erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.
Er war schon in Maasha, in dem großen Haus,
das für ein paar Wochen Heimat sein würde
für die Zusammenkunft der Familie
angekommen
Die gespannte Wartezeit –
einen langen Tag samt Nacht lang –
auf die Ankunft seiner Lieben
von jenseits der nahen Grenze
war voller Ungeduld Freude Sehnsucht
Die vier Kinder seiner Schwester
und die beiden seines Bruders
waren erst nach seiner Flucht auf die Welt gekommen
er hatte sie noch gar nicht live gesehen
per ZOOM hatte er ihr Erscheinen
ihre Entwicklung mitbekommen
mit seinen Geschwistern Kontakt gehabt
mit seiner Frau in Verbindung gewesen
und jetzt näherten sie sich leibhaftig habhaft
erwartungsvolle WarteStunden
Als die ersehnte Familie endlich eintraf
wurde nach der glücklichen Begrüßung
schnell und deutlich auch die EntFremdung spürbar
nach zehn ereignisreichen Jahren völlig natürlich
Dieses Fremdeln hatten
Telefonate und ZOOMBegegnungen
nicht wirklich verhindern können
Da standen sich jetzt
vertraute liebende geliebte Menschen gegenüber
nach so unterschiedlichen Wegen
gegangen erkämpft erlitten bestanden er lebt
unter derart unterschiedlichen Bedingungen und KonStellationen
Auf der einen Seite die Familie
nach zehn Jahren Krieg
Unruhen Terror Besatzung Not
und TalibanAnwesenheit
die sich im dadurch geprägten
afghanischen AllTag
arrangiert
überlebt hatte
auf der anderen Seite Amanullah
der nach seiner Flucht
mit all ihren Schrecken Hindernissen Erlebnissen
in der europäischen deutschen bayerischen Wirklichkeit
in neun Jahren Hohenwart
mit allen AnpassungsErfordernissen und HerausForderungen
sich nicht nur zurecht
sondern sogar seinen Platz gefunden hatte…
eine Begegnung
die sich für alle Beteiligten
mit all den großen herzlichen Erwartungen
zunächst
er nüchternd ent täuschend anfühlte…
Und ich kann mir gut vorstellen
dass es vorsichtige
und gleichzeitig mutige
AnNäherung Unverzagtheit Offenheit
rundum gebraucht hat
diesen Abgrund
diese Distanz
vielleicht zunächst
zu beschnuppern
in der unüberwindlich scheinenden
Mauer
Lücken zu finden
Annäherung zu wagen
diese Fremdheit
zu überbrücken
Gelungen ist dieser BrückenBau
Schritt für Schritt
geduldig und respektvoll
wohl auch
durch die entspannende Präsenz der Kinder
und das gemeinsame Kochen und Essen…
und allmählich wieder Worte
die einen gemeinsamen Nenner
Verständigung und Nähe
transportierten
durch AugenBlicke
und vertraute Gesten
Rituale
Gewänder
Und dann war die gemeinsame Zeit
wohl einfach
zugewandt herzlich vertraut gut
Und natürlich verging
sie wie im Flug
kostbar dicht lebendig
der Abschied entsprechend schmerzhaft
Wieder ging die Familie
in die eine Richtung
zur nahen afghanischen Grenze
Amanullahs Weg in die andere
zum Flughafen nach Maasha
eine Stunde vor dem Abflug seines Fliegers
zu spät!
Eine einsame Nacht am Flughafen
ein neuer nächster Tag
ein neues Ticket
der Rückflug nach München
um dieses Erlebnis reicher
wieder nach Hohenwart
und ein NeuBeginn
eine Art von HeimKommen
AnKommen
in den vorher gewohnten AllTag
jetzt übermächtig
Sehnsucht und Vermissen
UND
ein anderer Stand
neue Stabilität
gewachsen
aus der alt vertrauten
neu geschaffenen Verbindung
mit den familiären Wurzeln
die sich so lange Jahre
aus ErInnerung VorStellung SehnSucht
genährt hatten…
und jetzt gewachsen
am SelbstBewusstSein
vom gelebten DurchHalteVermögen
der Anpassungs- und LernFähigkeit
Erkundigungen zum NachZug seiner Frau
sind momentan äußerst ungünstig
rosig waren sie in dem kurzen Zeitraum
zwischen dem Beginn der neuen Regierung
und der Wirkung vom UkraineKrieg
scheinen jetzt die AusSichten
vernachlässigt und vergessen
im Schatten
Und weil alles mit der Sehnsucht beginnt
aus deren Kraft und Kreativität
entstand so ein LichtBlick
mit der erwartbaren ab seh baren
AusSicht auf ein WiederSehen
in Maasha
im SchlechtWetterUrlaub
zwischen Weihnachten und Mitte Januar
diese Möglichkeit wirft ihre Helligkeit
voraus und hebt die Stimmung…
Und mir bleibt, im Auftrag von Amanullah all den großzügigen SpenderInnen seinen herzlichen Dank auszusprechen. Beim SpendenAufruf hatten ihm nach seiner Kalkulation 2.600,- € gefehlt. Die Endabrechnung hat gezeigt, dass 2.667,- an Spenden geflossen sind. Ein großzügig gewährter Kredit einer vertrauenden Freundin brachte noch zusätzlich finanziellen SpielRaum, um unerwartete Begleiterscheinungen zu verkraften.
Ich bin tief berührt und danke den SpenderInnen, MöglichMacherInnen mit einem herzlichen Vergelts Gott.
Für mich ist das eine wunder volle Erfahrung, zeigt sie doch,
was wir gemeinsam bewirken, auf die Welt bringen können.
Eine Erfahrung, die ich so ermutigend finde,
weil ich sie als GegenBewegung sehe zu all den
isolierenden, verschließenden, beengenden, abgrenzenden Bewegungen,
die momentan so übermächtig beherrschend scheinen…
Eine Woche mit offenem Blick
für Zuversicht und Vertrauen
wünsche ich uns
herzlich
uTa