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Wilhelm Busch: Anderswo und hier

Mittwoch um10! am 6. Oktober 2021

 

Schön ist es auch anderswo

und hier bin ich sowieso – sagt Wilhelm Busch

 

Vielleicht wärst Du jetzt ganz gern anderswo? –

Heute lade ich Dich ein zu einer kleinen Flucht

nach anderswo

zu Dir

nach innen.

 

Wenn Du lange am Bildschirm gearbeitet

auf einer endlosen Autofahrt

im Stau stehst

oder sonstwo

in einer Situation bist

die Du unerträglich findest

oder nur mit Mühe aushalten kannst

dann schau

dass Du ein stilles Örtchen findest

um zu Dir zu kommen

 

setz Dich

und schnauf einfach mal durch

dann reibe Deine Handflächen aneinander

bis die warm werden und Du dort

Deine Kraft spürst

und leg diese wundertätigen Hände

leicht und sanft auf Deine geschlossenen Augen

vielleicht magst Du Deine Ellbogen irgendwo aufstützen

ohne Deine Augen zu drücken

 

und schau einen Moment in das Dunkel

Du hast nicht nur die Augen geschlossen,

Du hältst sie zu mit Deinen warmen achtsamen Händen

und denkst vielleicht, was soll das denn?

Genau, Du kannst Dir jetzt einfach mal

beim Atmen zuschauen, zuhören, hinfühlen

nichts besonderes, Dein Atmen,

achte drauf, dass Du nur beobachtest,

nicht störst, nichts machst, nur da bist,

und vielleicht spürst Du, wo Dich

dieses selbstverständliche Atmen

bewegt?

 

Im Rücken? Und die Schultern? Die Seiten?

Und wie gehört Dein Bauch dazu?

Deine Gedanken wandern?

Wie ist es, wenn Du denen zuschaust?

Und was sehen Deine geschlossenen Augen?

Ruhiges Dunkel? Oder Farben? Blitze? Wellen?

 

Vielleicht fragst Du Dich: Ist das so richtig?

Mach ich was falsch?

 

Bleib einfach ein paar Atemzüge so bei Dir…

und schau, spür, hör wie Du Dich mit Dir fühlst

in Deinem Bei-Dir-Sein, Dir Nah-Sein

in dieser momentanen Intimität mit Dir

gibt es eine bessere Gesellschaft?

 

Und wenn Du spürst,

Du magst Dich wieder

nach außen öffnen

lass Dir Zeit

die Augen noch geschlossen

langsam langsam

vielleicht erst gähnen

Dich räkeln,

bei Dir bleiben und

wieder Raum und Zeit wahrnehmen

 

und dann ganz allmählich

blinzeln

die Augen öffnen

und schauen

vielleicht ist die Welt

ein bisschen bunter geworden

oder plastischer

oder – wie siehst Du sie jetzt?

Und wie fühlst Du Dich jetzt?

Und Deine Augen, diese Seelenfenster-

wie kannst Du die hüten

wie Deine Augäpfel?

 

Eine Woche mit vielen

erfreulichen AugenBlicken

wünsche ich Dir

 

herzlich

uTa


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