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Die täglichen Unannehmlichkeiten

Mittwoch um 10! am 18. August 2021

Ein denk-würdiges Datum, an dem einige geliebte Menschen Geburtstag haben. Ich beglückwünsche mich, dass ich Euch begegnet bin.

 

Und ein denk-würdiger Mittwoch, an dem ich mich sprachlos mit Wortfindungsschwierigkeiten finde.

Was kann ich heute schreiben, sagen? Klagen? Bei-tragen?

 

Ich begleite einen jungen Mann aus Afghanistan, der seit 2013 hier lebt, getrennt von seiner Frau und Familie,

in höchster Gefahr vor den Taliban geflohen, arbeitet und nährt er sich redlich hier –

wartet mit Aufs und Abs auf seine Anerkennung als Flüchtling und damit auf die Chance

eventuell vielleicht irgendwann irgendwie seine Frau nachholen zu können.

Sie hat bis jetzt bei seinen Eltern gelebt. Die sind im vergangenen Vierteljahr im Abstand von ein paar Wochen beide gestorben.

So lebt sie Frau jetzt bei ihren Eltern – aktuell auf der Flucht, meist ohne die Möglichkeit, mit ihm in Kontakt zu halten….

Was kann ich heute schreiben, sagen? Klagen? Bei-tragen?

 

Da fällt mir ein Büchlein von Franz von Sales in die Hände.

Das wirkt beim Durchblättern überraschend tröstlich.

Hier eine Kostprobe:

Unsere Zeit ist so unglücklich,

dass man sich für glücklich hält,

wenn man nicht ganz unglücklich ist.

 

Es ist leicht, ein Boot zu lenken,

wenn es nicht von Winden gehetzt wird,

und ein Leben zu führen,

das von Schwierigkeiten frei ist;

aber inmitten von Unannehmlichkeiten

ist es schwer wie bei Stürmen,

den rechten Kurs einzuhalten.

Achte daher immer auf dich selbst,

auf deine Handlungen und Absichten

und lass erkennen,

dass dein Herz gut und gerecht ist.

 

Bleib beharrlich dabei,

dich tapfer zu überwinden

in den täglichen Ärgerlichkeiten,

die dir zustoßen.

 

In diesem Sinn wünsche ich Dir eine wache Woche

 

herzlich nah

uTa


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