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Drohende Gefahr

Mittwoch um 10! am 16. Februar 2022

 

Heute Kriegsbeginn?

Als Kriegsgeborene will ich mein möglichstes dafür tun,

das zu verhindern:

„Sei Du selbst die Veränderung,

die Du Dir wünschst für diese Welt.“

Rät Mahatma Gandhi

 

Ich habe einige Zeit gebraucht zu erkennen,

dass meine momentanen gesundheitlichen Schwächen

damit zu tun haben können,

unbewusst, unbemerkt

diese drohende Gefahr verdrängen zu wollen

 

mein Entsetzen, wie locker, wie cool

mit kriegstauglichen Worten gespielt wird

nicht nur von vielen Politikern,

auch Journalisten, Kabarettisten, selbsternannte Influenzer

gefallen sich in kriegslüsterner Rhetorik

als würden sie abenteuerliche Computerspiele beschreiben

bei denen dem Feind, dem Russen, dem Putin

mal klare Kante gezeigt werden müsse

 

mir scheint, Berichte über die asymmetrische Kriegsführung

nähren die Illusion

jemand am PC vesenkt per Drohne

ein paar Kriegsschiffe

mit „chirurgischer Präzision“

und zwischendurch mal

den ein oder anderen unliebsamen Menschen

und dass es dabei ab und zu den Falschen erwischt,

Kollateralschaden, sorry!

 

Vielleicht waren die Kriege

in den letzten (!) Jahrzehnten

geografisch und zeitlich so weit weg,

dass ihre Realität für viele Menschen

nicht mehr wahr-und ernstnehmbar wurde –

sie haben buchstäblich ihre Schrecken verloren

sind auf Disney-Land-Format geschrumpft.

 

Wir können eine mögliche Errungenschaft

unserer Kommunikationsfähigkeit

mit dieser KriegsDynamik in Verbindung bringen:

uns auf die Kraft und Macht der Worte zu be-sinnen

die Möglichkeit

Sprache, Worte zu nutzen,

anstatt zu manipulieren,

Standpunkte zu vertreten,

Deutungshoheit zu beanspruchen

und wichtig zu machen

 

Sprache, Worte zu nutzen,

den Versuch zu wagen,

Sprache, Worte zu nutzen,

hinzuhören

Verständigung anzustreben

 

wie wirksam Sprache Meinung zur Angst hin manipulieren kann

haben wir 2015 erlebt:

wie schnell wurde die Willkommenskultur

zur Flüchtlingskrise geschwätzt!

 

Das Bemühen um Verständigung

kann tatsächlich unbequem und mühsam sein,

kann es uns doch bewegen,

unsere gewohnte Sichtweise neu zu betrachten

zu hören, wahr zu nehmen,

was „den Feind“ zu seinem Verhalten bewegt

dass er vielleicht nicht aus Übermut im Wald pfeift

sondern getrieben von seinen Ängsten

wie wir von unseren…

 

und trotz all dem Getöse und Geschrei

könnten wir für möglich halten

dass selbst der „böse Feind“ menschlich ist

und dass es es gelingen kann

und einen Versuch wert ist

Angst und Kommunikation

zusammen zu denken

zusammen zu bringen

 

So wünsche ich Olaf Scholz

auf seiner Reise

eine kraftvolle wirksame WortWahl

 

gespannt

was uns die Woche bringt

und herzlich

uTa


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