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Wahlrecht

Mi um 10! am 25. August 2021

In einem Monat ist es an der Zeit, mein Wahlrecht auszuüben – das finde ich im Moment sehr herausfordernd.

Ein paar Gedanken dazu, die mich beschäftigen, möchte ich heute mit Dir teilen:

Der Fokus der Medien liegt fast ausschließlich auf den drei wohlbekannten Parteien mit deren Kandidatin und den Kandidaten und den beiden neoliberalen. Meist ist das eine gute Gelegenheit, den politischen Zustand zu beklagen und die Lage der Nation zu bejammern. Und tatsächlich läuft ja – gelinde gesagt – vieles nicht rund.

Zunächst hatte ich die Anfechtung, einfach nicht zur Wahl zu gehen… und mir ist klar, dass ich auf keinen Fall mein WahlRecht meiner momentanen Frustration opfern will. Dieses WahlRecht, das Generationen von  mutigen, tapferen Frauen vor mir mühsam und gegen heftige Widerstände für Frauen erkämpft haben werde ich wahrnehmen.

So habe ich beschlossen, mich kundig zu machen. Und mache ich mich dran, meinen Weg zu finden:

Die Haare in der Suppe dieser drei FavoritInnen bewegen mich, mir die Programme kleiner Parteien genauer anzuschauen, in aller Ruhe ihre Programme entwickelt haben.

Und ich bin erstaunt, dass ich die teilweise bei diesen kleinen für mich sinnvoll und wohl überlegt, wirklich annehmbar finde.

Natürlich ist Umweltschutz das vordringliche Thema, das mit aller Kraft als wesentlicher Punkt absolute Priorität hat, der zu grundlegendem Umdenken in wirksame Verhaltensänderungen führen muss. Das ist für mich keine Frage.

Und diese Wende muss ganzheitlich gestützt und begleitet werden. Denn wir können die Welt nicht alleine retten. Wir müssen uns zusammentun mit den Menschen anderer Nationen, Kontinente, politischer Richtungen und Farben und eigener spiritueller Ausrichtungen. Und das möglichst friedlich und einvernehmlich. D.h. wir werden politische VertreterInnen brauchen, die nicht besserwisserisch alle anderen belehren und reflexhaft mit Sanktionen belegen oder waffenrasselnd oder -handelnd Kriegsdrohungen verbreiten. Wir werden Menschen brauchen, die sich auf den mühsamen Weg machen, diplomatisch um Verständigung und Annäherung zu werben und statt Konfrontation Konsens anstreben.

Das bewegt mich, die außenpolitischen Vorstellungen der kleinen Parteien unter die Lupe zu nehmen. Und da gibt es erhebliche Unterschiede, wie der Umgang und Zugang zur Zusammenarbeit mit anderen Ländern, Vorstellungen und Präferenzen gesehen und in den Programmen Platz gefunden hat. Da kann ich also tatsächlich wählen!

Genau so wichtig scheinen mir die innenpolitischen Zielsetzungen, die einerseits mit „weiter-so“ schon auseinanderklaffenden Scheren zwischen arm und reich weiter auseinander bewegen können – oder weitsichtig mit einem Wechsel der Gewichte, Sichtweisen und der entsprechenden Umverteilung befriedend und harmonisierend auf unser künftiges Zusammenleben mit all den zu erwartenden Veränderungen und Umwälzungen wirken kann.

Eine der drei Personen, die im Moment im Rampenlicht stehen wird ab Herbst die große Linie der Politik bestimmen und damit auch die Chance bekommen, an ihren Aufgaben zu wachsen.

Ich sehe mit der Wahl einer kleinen Partei auch eine Möglichkeit, die Kraft meines Wahlrechts dazu zu nutzen, der/dem zukünftig Mächtige(n) durch die Stärkung einer kleinen Partei einen Floh in den Pelz zu setzen, der mit unbequemen Themen, eigenen Ideen und lästigen Fragen ein allzu forsches Durchregieren verhindert….

Ein Blick auf all die Irrungen und Wirrungen in der momentanen politischen Landschaft kann den Blick von der grauen Theorie der WahlProgramme weiten, um die Verhaltensweisen der politischen Akteure in freier Wildbahn aufmerksam zu beobachten.

Und das Langzeitgedächtnis kann helfen uns zu erinnern, wer und welche Partei welche Entscheidungen bewirkt und betrieben haben, um uns vor Augen zu führen, wir haben eine Wahlmöglichkeit, der es sich lohnt unsere Stimme und Gewicht zu geben.

So könnte uns z.B. einfallen, dass es die kleine ÖDP war, die den Impuls für das Bürgerbegehren „Rettet die Bienen!“ gegeben hat, das überraschend erfolgreich sogar Herrn Dr. Söder bewegt, Bäume zu umarmen….

Das ist heute ein langes, intensives Wort zum Mittwoch geworden –

mit und trotz allem

wünsche ich Dir eine angeregte Woche

herzlich

uTa


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